Ätherische Öle - Aromatherapie

Die Gewinnung ätherischer Öle

Die Gewinnung ätherischer Öle

Man kann die ätherischen Öle auf drei verschiedenen Wege gewinnen: Durch die Wasserdampf-Destillation, durch eine Kaltpressung und durch das so genannte Auszugsverfahren.

Die Wasserdampf-Destillation

Dies ist die am meisten verwendete Methode der Ölherstellung.
Der Wasserdampf ist ca. 100 Grad heiß und zieht die Öle regelrecht aus den Pflanzen heraus. Danach fängt sich der Dampf mitsamt der Öle im Auffanggefäß. Es schlägt sich ein Gemisch aus Wasser und Öl nieder.
Da Öl und Wasser nicht mischbar ist, trennt sich nach kurzer Zeit das Öl vom Wasser. Das Wasser ist im Gefäß ganz unten, darüber schwimmt eine dünne Schicht Öl.

Bei manchen Pflanzen bleibt aber auch im Kondenswasser etwas von den Duffstoffen sowie den biochemischen Wirkstoffen der Ursprungspflanze zurück. Dieses Wasser nennt man dann Hydrolat.
Die Konzentration der Wirkstoffe ist lediglich ca. 0,5 %, trotzdem haben diese Hydrolate eine messbare Wirksamkeit. Sie gehören zu den milden sowie sehr gut verträglichen Mitteln, die man auch unverdünnt auf die Haut auftragen kann.

Bekannte Hydrolate sind Myrten-, Rosen-, Pfefferminz, Orangenblüten-, Lavendel- und Sandelholz-Hydrolat.

Die Haltbarkeit

Die durch eine Wasserdampf-Destillation hergestellten Öle sind lange haltbar, sofern man sie sonnengeschützt sowie luftdicht verschlossen und kalt bzw. kühl lagert.

Die Öle von Nadelbäumen kann man ca. 2 Jahre einsetzen.
Blütenöle, Holzöle und Wurzelöle können bis zu 5 Jahre halten, teils auch noch länger.

Insbesondere Blütenöle und teilweise einige Holz-Öle reifen noch im Laufe der Zeit, das Aroma wird intensiver.

 

 


Gewinnung durch Kaltpressung

Die Kaltpressung wird ausschließlich für die Herstellung von ätherischen Ölen aus Zitrusfruchtschalen angewendet.

Die Zitrusschalen werden gereinigt und zerkleinert, dann mit Wasser angesetzt und danach geschleudert (zentrifugiert).
Hierbei trennt sich das ätherische Öl von den Schalen.

In diesen so hergestellten Ölen findet man auch Wachs, das in der Schale vorhanden ist.
Wird das Öl später als naturrein deklariert, bleibt das Wachs im Öl, ansonsten filtert man es heraus.

Die gewonnenen Öle von Zitrusfrüchten werden überdies auch Agrumenöle genannt. Dazu gehören zum Beispiel die Öle aus den Schalen der Bergamotte, Mandarine, Orange, Grapefruit und Zitrone.

Diese Öle sind relativ wärmeempfindlich und sollten kühl gelagert werden. Es besteht ansonsten die Gefahr, dass sich das Öl durch den Umgebungssauerstoff der Luft verändert.
Dies kann dann unter anderem zu Reizungen der Haut führen.

Kleinere Mengen (5 ml) können aber auch bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Angebrochene Flaschen sollten man jedoch relativ schnell verbrauchen.

Die Haltbarkeit liegt bei ca einem Jahr.



Ölgewinnung durch Extraktion

Die Wirkstoffe und Öle vieler Blütendüfte sind zu temperaturempfindlich, als dass man sie durch die Wasserdampfdestillation gewinnen könnte. Deswegen lassen sich zahlreiche dieser Blütendüfte nicht destillieren.

Es ist jedoch möglich, diese Öle durch einen Auszug mit Lösungsmitteln herzustellen.


Der Alkohol-Auszug

Ein Auszug mit reinem Alkohol oder einer Mischung von Alkohol und Wasser trennt die Extrakte aus den Pflanzen.
Zum Schluss filtert man das Lösungsmittel wieder heraus - übrig bleibt das ätherische Öl - in welcher Form auch immer.
Teilweise lässt man aber auch etwas Alkohol zurück, weil das Öl dadurch flüssiger bleibt und leichter weiterverarbeitet werden kann.

Ein Beispiel ist das ätherische Vanilleöl.


Ein Hexan-Auszug - die Absolue

Eine andere Variante ist der Auszug mit Hexan. Hexan zieht die Wirkstoffe sanfter aus den Pflanzen als Alkohol.

Jedoch muß das Hexan nach der Gewinnung wieder restlos aus dem Öl entfernt werden. Dies geschieht dann durch eine erneute Destillation mit Alkohol.

Hexan-Auszüge werden auch Absolues genannt. Dazu gehören unter anderem das sehr teuere Rosenöl, Mimosenöl, Champaca, Jasminöl, Frangipani und Tuberose.

All diese Düfte sind besonders intensive Blütendüfte, deswegen genügen bereits 2 Tr. davon in einer Ölmischung.

Genau wie bei den destillierten Ölen auch wird das Aroma im Laufe der Zeit immer besser.

Die Haltbarkeit liegt bei bis zu 5 Jahren oder länger.








 

 



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